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Enne Burda hatte einen tadellosen Geschmack. Es war keine erworbene Fähigkeit, sondern ein angeborenes Geschenk. Sie schätzte die Schönheit und glaubte, dass eine Frau unabhängig von den Umständen immer gut gepflegt sein sollte.
Enne Lemminger wurde in einer armen Familie geboren. Ihr Vater arbeitete als Feuerwehrmann und dann als Dampfmaschinenfahrer. Sie verehrte ihn. Mutter ist eine gewöhnliche Frau, für die die Kirche wichtiger war als Kinder. Vielleicht hat sich deshalb die Beziehung zwischen Tochter und Mutter nicht entwickelt und blieb ein Leben lang kalt.Kleine Enne, Foto aus der Familienchronik
Enne forderte sich und andere extrem heraus. Schon als Kind weigerte sie sich, etwas zu tragen, das ihrer Meinung nach nicht zu ihr passte. Als ihre Mutter einen Bogen in ihren Zöpfen flechtete, der nicht mit der Farbe des Kleides harmonierte, riss sie ihn ab, warf ihn auf den Boden und stampfte ihn mit den Füßen.
Enne war wunderschön, ungewöhnlich, nicht wie jeder andere. Beim ersten Treffen mit ihrem zukünftigen Ehemann trug sie das kleinste Hipster-Kleid im Charleston-Stil und einen koketten Hut.
Vor ihrer Heirat nahm Enne auf Drängen ihrer Mutter an Koch- und Nähkursen im Kloster teil, wo sie ihre gesamte Mitgift nähte. Damit endete ihre Näherfahrung.
Enne und Franz Burda, 9. Juli 1931
Anne war eine großartige Köchin. Lesen war ihre Leidenschaft, ebenso wie Autos und schöne Kleidung.Enne hatte immer einen guten Geschmack und als sie Franz Burda heiratete, konnte sie es sich leisten, sich auf die neueste Art und Weise zu kleiden. Sie trug knielange Kleider im Chanel-Stil und Hipster. Gleichzeitig war es unmöglich, sie als berüchtigte Modefanatikerin zu bezeichnen.
Lesestunde mit den Söhnen Frieder, Hubert und Franz (1942)
Enne legte immer großen Wert auf den äußeren Glanz, und selbst der Krieg zwang sie nicht, dieses Prinzip aufzugeben. Als sie einen Arzt traf, wusste sie: "Frau Burda, Sie können sich nicht vorstellen, wie schön es in unserer schrecklichen Zeit ist, eine gepflegte Frau zu sehen."
Enne war Bürgerin. Sie griff nach den Aristokraten, wollte in ihren Kreis eintreten, Luxus winkte sie. Bei dieser Frau konnte der Wunsch nach Schönheit tatsächlich alle Ängste überwinden.
Anne in ihrem Büro
Enne wurde die Geliebte eines kleinen Verlags und veröffentlichte 1950 ihre erste Zeitschrift mit Mustern im Nachkriegsdeutschland. So machte sie eine Revolution in den Köpfen der deutschen Frauen und machte ihr dringendes Bedürfnis wieder wett, sich wieder schön zu fühlen. Von diesem Moment an interessierte sie sich sehr für Mode. Dieses Interesse richtete sich jedoch ausschließlich an die Zeitschrift. Es war der Geschmack und die Liebe zu schönen Kleidern, die ihr geholfen haben, Mode für Frauen auf der ganzen Welt zugänglich zu machen.
In der Nähe des neuen Gebäudes des Aenne Burda Verlags (1955)
Enne mochte keine Monotonie, aber blindlings Modetrends zu folgen war nicht in ihrem Geist. Ihre Outfits waren stilvoll, elegant und immer teuer. Sie kleidete sich im Geiste ihrer Zeit, stach aber unter anderem hervor. In ihrer Garderobe befanden sich ausschließlich Designersachen.Erstens aus den berühmten deutschen Modehäusern, die, obwohl sie von Skizzen französischer Couturiers geleitet wurden, gleichzeitig ihren eigenen, schicken Berliner Stil entwickelten. Besonders Enne liebte die Kleider der berühmten deutschen Modedesignerin Uli Richter, die außerdem ihre treue Freundin war. Später begann sie, ihre Garderobe mit modischen Neuheiten von Yves-Saint Laurent, Karl Lagerfeld und anderen berühmten Designern zu aktualisieren.
Mit Karl Lagerfeld
Als Enne Modeboutiquen mit Designerkleidung besuchte, traf sie schnell ihre Wahl und konnte den Rat der Verkäufer nicht ertragen: „Wie kannst du es wagen, mir das zu sagen? Ich, Frau Burda, gebe seit mehreren Jahrzehnten Ratschläge zur Mode für Frauen!“
In der Kleidung bevorzugte Enne den Minimalismus, aber keineswegs in seiner außergewöhnlichen Manifestation. Wenn es eine Gelegenheit gab, einige zusätzliche Details in der Kleidung abzulehnen, tat sie es. Frau Burda bevorzugte Kleidung mit feinem Schnitt, liebte Etuikleider und Schmuck.
Immer mit perfektem Styling, makellosem Make-up und einem strahlenden Lächeln. Kein Überschuß. Wenn man sie ansieht, kann man mit Sicherheit sagen, dass es keine Konkurrenz zwischen Aussehen und Kleidung gibt.
Im Alter bevorzugte Enne Kleidung in hellbeige und weißen Farben. Sie liebte Schwarz nie, und Gelb und Grün schienen ihr jetzt unangemessen.
Enne Burda hatte nie einen ausgeprägten Stil. Es war eher eine kalte klassische Eleganz. So kann man den Stil des großen Trendsetters der individuellen Mode für alle und den Schöpfer des legendären Nähmagazins charakterisieren.
Quelle und Foto: Ute Damen's Buch "Enne Burda: Burda ist in Mode - ich bin es!"
Material vorbereitet von Julia Dekanova
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